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Tamar Herzig
Professorin für Geschichte, Universität Tel Aviv
Aufenthalt am Forschungskolleg Humanwissenschaften: September 2025
Forschungsthema am Forschungskolleg Humanwissenschaften: »Female Slavery in Mediterranean Catholic Europe, 1500–1800«
Projektbeschreibung: More than one million, and perhaps as many as two million individuals were enslaved in the Catholic-ruled regions of the early modern Mediterranean. Despite evidence of the prevalence of enslaved women, and the fact that they constituted the bulk of the enslaved population in some areas, scholarship on bondage in Mediterranean Europe from 1500 to 1800 retains a strong androcentric bias. Transcending national historiographic traditions, this project breaks new ground by providing, for the first time, a comprehensive investigation of women’s enslavement and its wide-ranging implications during the pivotal period in European history that encompassed the Renaissance, the Reformations, the onset of European colonialism, the Scientific Revolution, and the Enlightenment. Whereas extant scholarship emphasizes religious, political, and economic aspects, FemSMed’s goal is to uncover the sexual, familial, and broader social contexts of these aspects. By elucidating the long-term consequences of women’s enslavement, it further aims to reveal the gendered mechanisms of racialization and ethnicization and raise awareness of Europe’s multiethnic and multireligious heritage. (Tamar Herzig) Zusammenarbeit: Tamar Herzig ist auf Einladung von Xenia von Tippelskirch, Professorin für die Geschichte religiöser Dynamiken an der Goethe-Universität und Direktorin des Frankfurter Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales (IFRA-SHS), Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften. Ihr Aufenthalt wird gefördert vom fachübergreifenden Potentialfeld der Goethe-Universität »Religion und De:Toxifizierung (RelTox)«. Wissenschaftliches Profil von Tamar Herzig Tamar Herzig ist Inhaberin des Konrad-Adenauer-Lehrstuhls für vergleichende europäische Geschichte und Direktorin des Fred W. Lessing-Instituts für europäische Geschichte und Zivilisation an der Universität Tel Aviv. Im Jahr 2023 erhielt sie den ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats für das Projekt »Female Slavery in Mediterranean Catholic Europe, 1500–1800« (FemSMed). Das Projekt hat eine Laufzeit von 2024 bis 2029.
Website:
Weitere Informationen über Tamar Herzig finden Sie hier.
Forschungsschwerpunkte: Religions-, Sozial- und Gender-Geschichte im frühneuzeitlichen Europa und im Mittelmeerraum, insbesondere im Italien der Renaissance.
Veröffentlichungen (Auswahl): - »Religious Conflicts, Enslavement, and Sexual Violence«, in: Renaissance and Reformation/ Renaissance et Réforme 48:3 (Sommer 2025) (Sondrausgabe Rethinking Conflict and Sexual Violence in Early Modern Europe, hg. von Cristelle Baskins und Péter Bokody) (im Erscheinen), S. 13-56.
- »Enslavement, Religion, and Cultural Commemoration in Livorno«, in: Religions 14:5 (May 2023) (Sonderausgabe Rethinking Catholicism in Early Modern Italy: Gender, Space, Mobility, hg. von Diego Pirillo und John Christopoulos), S. 1-13.
- »Slavery and Interethnic Sexual Violence: A Multiple Perpetrator Rape in Seventeenth-Century Livorno«, in: American Historical Review 127:1 (März 2022), S. 94-122.
- A Convert’s Tale: Art, Crime, and Jewish Apostasy in Renaissance Italy, Cambridge, Mass.: Harvard University Press 2019.
- ›Christ Transformed into a Virgin Woman‹: Lucia Brocadelli, Heinrich Institoris, and the Defense of the Faith, Rome: Edizioni di Storia e Letteratura 2013.
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