• Aktuelles
  • Das Kolleg
  • Fellows
  • Projekte
  • Wissenschaft & Öffentlichkeit
  • Veranstaltungsräume
  • Archiv
    • News
    • Veranstaltungen
    • Pressemitteilungen
    • Presseecho
    • Newsletter

Forschungskolleg Humanwissenschaften

Am Wingertsberg 4
61348 Bad Homburg v.d. Höhe
Tel.: 06172/139770
E-Mail: info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
 
Lage und Anfahrt
Impressum
Datenschutzerklärung
  • Home
  • Archiv
  • News
  •  Drucken 

Fellows
rnrn»Kollektive Verantwortung und Politik im 21. Jahrhundert«
rnrnInternationale Konferenz am Forschungskolleg Humanwissenschaften

rnrn

»So etwas wie eine Gesellschaft«, meinte die britische Premierministerin Margaret Thatcher einmal, »gibt es nicht«. Wahrscheinlich dachte Frau Thatcher, dass nur Individuen existieren. Demgegenüber steht das alte Sprichwort: »Niemand ist eine Insel«. In der Tat können wir nicht als atomisierte Individuen existieren, da wir auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Interessanterweise scheint die politische Nachkriegsphilosophie aber Frau Thatcher gefolgt zu sein. John Rawls, der wohl wichtigste politische Philosoph des 20. Jahrhunderts, argumentiert, dass das Individuum im Zentrum unserer moralischen Wertschätzung stehen muss und eine politische Ordnung nur dann legitim ist, wenn Individuen ihr in einem hypothetischen Verfahren zustimmen können. Rawls ist für diese Position stark kritisiert worden, vor allem von jenen Philosophen, die sich für eine stärkere Anerkennung der sozialen Grundlagen unserer Existenz aussprechen.

rn rn

Aber selbst wenn man Rawls folgt und sich für eine liberale politische Grundordnung einsetzt, ist es klar, dass die Ziele einer solchen Ordnung nur dann verwirklich werden können, wenn Individuen gemeinsam handeln. Nichts zeigt dies besser als das Beispiel der Weltarmut. In einem berühmten Gedankenexperiment des australischen Philosophen Peter Singers fällt ein Kind in einen Teich. Sie befinden sich in der Nähe. Was sollten Sie tun? Die meisten von uns würden wohl antworten, dass es unsere Pflicht ist, dass Kind aus dem Teich zu ziehen, selbst wenn diese Rettungsaktion unsere neueste Markenkleidung ruinieren würde. Das Beispiel, denkt Singer, lässt sich auch auf das Problem der Weltarmut anwenden. Wenn’s nur so einfach wäre!

rnrn

Die Handlungsmöglichkeiten von Einzelpersonen sind sicherlich kaum dazu in der Lage, dem Problem der Weltarmut Herr zu werden. Um den ärmsten Menschen auf der Welt zu helfen, müssen wir unsere Hilfe mit anderen koordinieren. Es stellt sich darüber hinaus die Frage, ob Individuen überhaupt die richtigen Adressaten entsprechender Hilfspflichten sind. David Miller, der bekannte Oxforder Politiktheoretiker, meint z.B., dass Nationen besser geeignet sind, einschlägige Hilfsleistungen zu erbringen. Aber wie können Nationen handeln? Was macht eine Anzahl von Individuen überhaupt zu einer Nation? Wie kann man Nationen verpflichten, etwas gegen die Weltarmut zu tun? Und was bedeutet dies für ihre individuellen Mitglieder?

rn rn

Ein anderes Gebiet, das vergleichbare Fragen aufwirft, ist die Kriegs- und Friedensforschung. Stellen Sie sich vor, eine Gruppe Soldaten begeht ein Kriegsverbrechen. Heißt dies, die Soldaten sind als Gruppe für das Kriegsverbrechen verantwortlich? Oder kann man sie als Einzelpersonen für das Verbrechen haftbar machen? Und was heißt dies für die Bürger des Staates, zu dessen Armee die Gruppe von Soldaten gehört? Kann man sie für das Verbrechen mitverantwortlich machen? Immerhin finanzieren sie durch ihre Steuern die Armee!

rn rn

Um diesen und verwandten Fragen nachzugehen, haben Juan Espíndola, Jesse Tomalty und Alex Leveringhaus Anfang Juli eine zweitägige Konferenz am Forschungskolleg Humanwissenschaften organisiert. Espíndola und Tomalty sind 2011/12 auf Einladung der DFG-Kollegforschergruppe »Justitia Amplificata« Postdoctoral Fellows am Forschungskolleg Humanwissenschaften. Alex Leveringhaus, der bis April 2012 ebenfalls Postdoctoral Fellow am Kolleg war, ist gegenwärtig Mitglied der Fakultät für Politik und Internationale Beziehungen der Universität Oxford. Die Konferenz soll einen Einblick geben, wie wir einigen der größten politischen Herausforderungen der 21. Jahrhunderts, vom Klimawandel bis zur Weltarmut, begegnen können. In der Tat: die international hochkarätig besetzte Konferenz wird aufzeigen, wie wir politischen handeln können ‒ und zwar gemeinsam. (Alex Leveringhaus)

(FKH - 02.07.2012)
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Cookies löschen

Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Datenschutzerklärung und mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Mehr...

Einverstanden

Information Cookies

Cookies sind kleine Textdateien unserer Webseite, die auf Ihrem Computer vom Browser gespeichert werden wenn sich dieser mit dem Internet verbindet. Cookies können verwendet werden, um Daten zu sammeln und zu speichern um Ihnen die Verwendung der Webseite angenehmer zu gestalten. Sie können von dieser oder anderen Seiten stammen.

Es gibt verschiedene Typen von Cookies:

  • Technische Cookies erleichtern die Steuerung und die Verwendung verschiedener Optionen und Dienste der Webseite. Sie identifizieren die Sitzung, steuern Zugriffe auf bestimmte Bereiche, ermöglichen Sortierungen, halten Formulardaten wie Registrierung vor und erleichtern andere Funktionalitäten (Videos, Soziale Netzwerke etc.).
  • Cookies zur Anpassung ermöglichen dem Benutzer, Einstellungen vorzunehmen (Sprache, Browser, Konfiguration, etc..).
  • Analytische Cookies erlauben die anonyme Analyse des Surfverhaltens und messen Aktivitäten. Sie ermöglichen die Entwicklung von Navigationsprofilen um die Webseite zu optimieren.

Mit der Benutzung dieser Webseite haben wir Sie über Cookies informiert und um Ihr Einverständnis gebeten (Artikel 22, Gesetz 34/2002 der Information Society Services). Diese dienen dazu, den Service, den wir zur Verfügung stellen, zu verbessern. Wir verwenden Google Analytics, um anonyme statistische Informationen zu erfassen wie z.B. die Anzahl der Besucher. Cookies von Google Analytics unterliegen der Steuerung und den Datenschutz-Bestimmungen von Google Analytics. Auf Wunsch können Sie Cookies von Google Analytics deaktivieren.

Sie können Cookies auch generell abschalten, folgen Sie dazu den Informationen Ihres Browserherstellers.

  • English (UK)
  • Deutsch
 
Alle News | Alle Veranstaltungen
Impressionen

Zhiyi Yang (rechts) im Gespräch mit Anke Sauter beim Podiumsgespräch »Forschung und Gesellschaft« mit der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn und Wissenschaftler*innen des Forschungskollegs Humanwissenschaften.
mehr...
Veranstaltungen

7. Juni 2023
Buchvorstellung | Forschungsschwerpunkt »Democratic Vistas«
Thomas Biebricher: »Mitte/Rechts. Die internationale Krise des Konservatismus« (Suhrkamp 2023). Der Autor im Gespräch mit Greta Wagner
mehr...
16. Juni 2023
Wissenschaftliche Tagung
Darrel Moellendorf (Frankfurt University/FKH)) et al. »Hope in Times of Crisis. Anthropocene, War and Social Instability«
mehr...
21. Juni 2023
Vortrag
Barbara Mittler (Universität Heidelberg): »›Do You Hear the People Sing?‹ – The Power of Silence, the ›Classic of Songs‹ and Traditions of Protest in China«
mehr...
Veranstaltungshinweise

5.-26. Juni 2023
Ad.E.Jensen-Gedächtnisvorlesung 2023 (Montags 16 Uhr)
Francis B. Nyamnjoh (Kapstadt): »Incompleteness, Mobility and Conviviality«
mehr...
News

Podcast | Interview (auf Englisch)
Goethe-Fellow Darrel Moellendorf spricht im Podcast des New Books Network über sein neues Buch »Mobilizing Hope. Climate Change and Global Poverty«.
mehr...
FKH Video
John McCloy Lecture | »Deutschland, die EU und die transatlantischen Beziehungen nach der ›Zeitenwende‹« | Sigmar Gabriel
mehr...
FKH Direktorium
Trauer um Spiros Simitis
mehr...
Publikation | John McCloy Transatlantic Forum
Broschüre zur Eröffnung des John McCloy Transatlantic Forum mit Eröffnungsrede von Charles Kupchan jetzt verfügbar
mehr...
Podcast | Interview (auf Englisch)
FKH-Direktoriumsmitglied Johannes Völz im Gespräch mit dem Online-Magazin »Review of Democracy« über sein Projekt zur Ästhetik des Populismus
mehr...
Fellows
»Über Erzählungen eine gemeinsame Welt teilen« – Nojang Khatami im Porträt im UniReport der Goethe-Uni
mehr...