Andrew Mason



Professor der Politischen Theorie, Warwick-Universität

Aufenthalt am Forschungskolleg Humanwissenschaften:
Januar‒April 2016

Forschungsthema am Forschungskolleg Humanwissenschaften:
»Aussehen, Charme und Ungerechtigkeit«

Projektbeschreibung:
Es gibt Belege, dass jene Menschen, die als attraktiv wahrgenommen werden, mehr verdienen als jene, die zwar über ähnliche Qualifikationen verfügen, aber als weniger attraktiv betrachtet werden. Wenn die Attraktivität einer Person darüber hinaus nicht nur vom ihrem Aussehen abhängt, sondern auch von ihrem Charme oder ihrem Sinn für Humor herrührt, so kann sich dies auch auf andere Bereiche des Lebens positiv auswirken. Beispielsweise hat es diese Person vermutlich einfacher, Freunde oder einen Lebenspartner zu finden. Beeinflusst diese Beobachtung Theorien der Gerechtigkeit?

Normalerweise sagt man, dass Freundschaften und sexuelle Partnerschaften nicht in den Gegenstandsbereich von Gerechtigkeit fallen und dass innerhalb des Bereichs der Wirtschaft Ungerechtigkeiten nur dann entstehen, wenn die Auswählenden zugunsten des Attraktiven beeinflusst sind. Eine Untersuchung dieser Aussagen wird nicht nur den Blick auf die geläufigen Gerechtigkeitstheorien verschieben, sondern auch die missliche Lage derer beleuchten, die Benachteiligung aufgrund fehlenden guten Aussehens oder mangelnden Charmes erfahren. Wenn es ‒ wie manche glauben ‒ unfair ist, dass eine Person unverschuldet schlechter gestellt ist, dann gehören Freundschaften und sexuelle Partnerschaften in den Gegenstandsbereich von Gerechtigkeit. Denn der Zugang zu solchen »Gütern« hängt von Faktoren wie Aussehen, Charme und Sinn für Humor ab ‒ also von Faktoren, die weitgehend außerhalb der Kontrolle einer Person liegen.

Die Themen, die ich aufwerfe, fordern unsere Sichtweise auf die Reichweite des Begriffs von Gerechtigkeit heraus und eröffnen eine neue Perspektive auf geläufige Theorien von Gerechtigkeit. (Andrew Mason)

Förderung des Aufenthaltes:
DFG-Kollegforschergruppe »Justitia Amplificata. Rethinking Justice − Applied and Global«

Wissenschaftliches Profil von Andrew Mason


Seit 2012 ist Andrew Mason Mitglied des Department for Politics and International Studies (PaIS) an der University of Warwick in England. Zuvor war er an den Universitäten in Southampton, Reating, Hull, St Andrews und Oxford tätig.
Gegenwärtig leitet er gemeinsam mit Adam Swift und Matthew Claytondas das von der »Spencer Foundation« geförderte Projekt: »Faith Schooling: Principles and Policies«. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Forschungsschwerpunkte:
Politische Theorien der Gegenwart; Theorien der Staatsbürgerschaft; Multikulturalismus; Theorien der Gerechtigkeit und Legitimität

Veröffentlichungen (Auswahl):
  1. »Justice, Feasiblity and Ideal Theory: A Pluralist Approach«, in: Social Philosophy and Policy, Bd. 33 (1-2), 2016. (DOI: https://doi.org/10.1017/S0265052516000388)
  2. »Appearance, Discrimination, and Reaction Qualifications«, in: The Journal of Political Philosophy, Bd. 00 (00), 2016. (DOI: 10.1111/jopp.12099)
  3. (hg. mit C. Armstrong), Democratic Citizenship and Its Futures, London: Routledge, 2013.
  4. Living Together as Equals: The Demands of Citizenship, Oxford: Oxford University Press, 2012.
  5. Levelling the Playing Field: The Idea of Equal Opportunity and Its Place in Egalitarian Thought, Oxford: Oxford University Press, 2006.
  6. (hg. mit R. Bellamy), Political Concepts, Manchester: Manchester University Press, 2003.
  7. Community, Solidarity and Belonging: Levels of Community and Their Normative Significance, Cambridge: Cambridge University Press, 2000.
  8. Explaining Political Disagreement, Cambridge: Cambridge University Press, 1993.

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