Ömer Özsoy



Professor für Koranexegese an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main

Aufenthalt am Forschungskolleg Humanwissenschaften:
2021–2025 (Goethe-Fellow)

Forschungsthema am Forschungskolleg Humanwissenschaften:
»Rekonstruktion der Entstehungs- und Formierungsdynamiken des Islams«

Projektbeschreibung:
Die Anfänge des Islams wurden in der orientalistischen Islamforschung insbesondere in Verbindung zu Lokaltraditionen und Intertexten sehr intensiv erforscht. Wertvolle Beiträge wurden in diesem Zusammenhang bereits durch die Auswertung von Quellen geleistet, die nicht gänzlich dem islamischen Schrifttum zuzurechnen sind. Hingegen steht eine systematische und umfassende Aufbereitung der frühislamischen Überlieferungen aus. Somit bleiben Hinweise dieses Materials auf die gelebte Realität im Entstehungskontext des Korans und Islams unberücksichtigt. Zur Schließung dieser Lücke erfolgt in Frankfurt seit 2018 unter meiner Leitung das AIWG-geförderte Projekt »Linked Open Tafsīr«. Im Rahmen des Goethe-Fellowships sollen die im Rahmen des Projekts »Linked Open Tafsīr« erfassten Daten mit den bisherigen Ergebnissen der kritischen Koran- und Islamforschung in Beziehung gesetzt und zusammen mit der einschlägigen internationalen scientific community reflektiert werden, um sie für eine genauere Rekonstruktion der Entstehungs- und Formierungsdynamiken des Islams fruchtbar zu machen. (Ömer Özsoy)

Wissenschaftliches Profil von Ömer Özsoy


Ömer Özsoy ist seit 2009 Professor für Koranexegese am Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie Direktor des dortigen Instituts für Studien der Kultur und Religion des Islam. Nach dem Theologiestudium promovierte er 1991 an der Universität Ankara und lehrte dort von 2004 bis 2006 als Professor für Koranexegese an der Theologischen Fakultät. In seinen historisch-kritischen Forschungen, in denen er sämtliche historischen Quellen aus der Entstehungszeit des Islam berücksichtigt, geht er der Frage nach, wie der Islam im 7. Jahrhundert entstanden und in den anschließenden Jahrhunderten fortgeschrieben wurde.

Website:
Weitere Informationen zu Ömer Özsoy finden Sie hier.

Forschungsschwerpunkte:
Genese, Exegese und Hermeneutik des Koran und der Koranauslegung; Offenbarung und Geschichte, Historizität des Koran; Zeitgenössisches muslimisches Denken mit Schwerpunkt Islam und Moderne

Veröffentlichungen (Auswahl):
  1. (Hg. mit F. Körner und S. Kurnaz) Identitäten und Kulturen – Kontexte im Konflikt. Jerusalemer Religionsgespräche, Herder: Freiburg im Breisgau 2021.
  2. »Islamische Theologie als Wissenschaft. Funktionen, Methoden, Argumentationen – eine Frankfurter Perspektive«, in: M. Gharaibeh, E. Begic, H. Schmid, C. Ströbele, Friedrich Pustet (Hg.) Zwischen Glaube und Wissenschaft. Theologie in Christentum und Islam, Regensburg 2015, S. 56-68.
  3. »Pioniere der historischen Koranhermeneutik«, in: Historizität und Transzendenz im Islam. Geschichte, Recht und Offenbarung, hg. von J. Benabdeljelil, EB Verlag: Berlin 2017, S. 23-45.
  4. »Das Unbehagen der Koranexegese: Den Koran in anderen Zeiten zum Sprechen bringen«, in: Frankfurter Zeitschrift für islamisch-theologische Studien, Bd. 1 (2014), S. 29-68.
  5. (Hg. mit Ayse Basol) Geschichtsschreibung zum Frühislam – Quellenkritik und Rekonstruktion der Anfänge, EB Verlag: Berlin 2014.
  6. (Hg. mit M. Rohe, H. Engin, M. Khorchide, H. Schmid) Handbuch Christentum und Islam in Deutschland – Grundlagen, Erfahrungen und Perspektiven des Zusammenlebens, 2 Bände, Herder: Freiburg, Basel, Wien 2014.
  7. (Hg. mit S. Heine, C. Schwöbel und A. Takim) Christen und Muslime im Gespräch – Eine Verständigung über Kernthemen der Theologie. Gütersloher: München 2014.

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