Sandra Seubert





Aufenthalt am Forschungskolleg Humanwissenschaften:
2018‒2023 (Goethe-Fellow)

Forschungsthema am Forschungskolleg Humanwissenschaften:
»Von Schutz zu Ermächtigung: Perspektiven Europäischer Bürgerschaft«

Projektbeschreibung:
Die Institution der EU Bürgerschaft trägt ein uneingelöstes Versprechen: allein die Assoziation der Idee von Bürgerschaft mit der Europäischen Union weckt Erwartungen einer potentiellen Transformation der EU in eine politische Ordnung, deren konstituierende Elemente nicht mehr allein die Mitgliedsstaaten sind. Das Projekt fragt, wie die EU Bürgerschaft von einem legitimationspolitischen Instrument zu einer lebendigen Institution und einer gelebten sozialen Praxis werden kann. Ein Diskurs, der sich von Schutz hin zu Ermächtigung verschiebt, macht deutlich, dass Bürgerschaft kein Status ist, den ein »aufgeklärter Monarch« – die Europäischen Staatsoberhäupter oder die von ihnen autorisierte Europäische Kommission – den Subjekten übertragen könnte. Eine Neubestimmung Europäischer Bürgerschaft geht mit einer Verschiebung des Fokus’ einher: von einem Schutz von Rechten – die unter gegenwärtigen Bedingungen immer noch v.a. Rechte ökonomisch aktiver, mobiler Bürger sind – hin zur Ermächtigung von politisch Handelnden, die die Bedingungen ihrer Existenz beeinflussen wollen (und können). Unter Bedingungen wachsender Ungleichheit in Europa – zwischen Mitgliedstaaten, zwischen Regionen, aber v.a. auch zwischen sozialen Gruppen – ist das Recht auf Freizügigkeit als Kern Europäischer Bürgerschaft ein zweischneidiges Versprechen, Chance und Zumutung zugleich. Wie lässt sich Europäische Bürgerschaft von diesem Kern her neu denken und beleben? (Sandra Seubert)

FKH-Video
Im FKH-Video stellt Sandra Seubert ihr Projekt und ihre Forschungsinteressen vor. Das Video wurde während des Lockdowns zur Eindämmung der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 aufgenommen. Video anschauen

Wissenschaftliches Profil von Sandra Seubert


Sandra Seubert ist seit 2009 Professorin für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Politische Theorie an der Goethe-Universität. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich moderner Demokratietheorie, insbesondere Theorien transnationaler Bürgerschaft sowie einer Politischen Theorie des Privaten. Von 2013‒2017 war sie PI und Mitglied des Exekutive Boards des EU-geförderten kollaborativen Projekts Barriers towards EU citizenship (bEUcitizen). Sie ist außerdem Sprecherin des von der VW-Stiftung im Rahmen der »Schlüsselthemen für Wissenschaft und Gesellschaft« geförderten Forschungsgruppe Strukturwandel des Privaten. 2019/20 lehrte sie als Alfred-Grosser Gastprofessorin an der Sciences Po in Paris.

Veröffentlichungen (Auswahl):
  1. (Hg. mit Oliver Eberl und Frans van Waarden), Reconsidering European Citizenship. Contradictions and Constraints, Edward Elgar 2018.
  2. »Antinomies of European Citizenship. On the Conflictual Passage of a Transnational Membership Regime«, in: Jürgen Mackert/Brian Turner (Hg.), The Transformation of Citizenship, Bd. 3: Boundaries of Inclusion and Exclusion, Routledge 2017, S. 135-151.

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