The Forschungskolleg Humanwissenschaften: Events

Monday, 13 May 2019 - Tuesday, 14 May 2019
Venue: Forschungskolleg Humanwissenschaften, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg

Forschungskolleg Humanwissenschaften
International conference

Michael Stolleis (Frankfurt am Main), Till van Rahden (Montréal)
»Emanzipation und Recht: Zur Geschichte der Rechtswissenschaft und der jüdischen Gleichberechtigung«

Chair
Michael Stolleis is Professor em. of Public Law and the History of Law at Goethe University. 1991 to 2006 he was the director of the Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main.

Till van Rahden teaches modern and recent hsitory at the Université de Montréal. From 2006 to 2016 he held the Canada Research Chair in German and European Studies at the Université de Montréal. Aa a Fellow at the Forschungskolleg Humanwissenschaften he worked on »Democracy as a Way of Life«.

Program
You can download the complete conference program here.

The subject
Die Tagung fragt nach den Bedingungen deutsch-jüdischer Emanzipation im 19. und 20. Jahrhundert bis 1933, vor allem in der Rechtswissenschaft. Als Ausgangspunkt dient die Beobachtung, dass Juristen jüdischer Herkunft von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1933 in bestimmten Fächern an Juristischen Fakultäten prominent vertreten waren, manche Felder der Rechtswissenschaft sogar prägten.
Im Zentrum steht zunächst die Frage, ob es eine spezifische Sicht von Juristen jüdischer Herkunft in den Bereichen gab, in denen sie eine führende Rolle spielten, und worin das Spezifische ihres Denkstils bestand. Die Geschichte der Rechtswissenschaften wird so zu einem Fallbeispiel, um das Wechselspiel zwischen den rechtlichen, sozialen und kulturellen Aspekten der Verbürgerlichung der Juden und deren Teilhabe an der bürgerlichen Gesellschaft zu untersuchen. Dem Recht kam dabei eine zentrale Rolle zu. Als fruchtbar könnte es sich erweisen, die Geschichte des Rechtsstaates und die der Emanzipation der Juden in ihrer wechselseitigen Verschränkung zu analysieren. Dem liberalen Versprechen universeller Gleichheit vor dem Gesetz entsprach die Forderung, dass im Zuge der bürgerlichen Verbesserung alle religiösen und ständischen Schranken fallen müssten.
In einem zweiten Schritt geht es um die Frage, wie sich die spezifische Rolle von Juristen jüdischer Herkunft erklären lässt. Wieweit tragen Denkfiguren, welche die spezifische Sensibilität und die besondere epistemologische Position des »Fremden« (Simmel) oder des »Exilanten« (Kracauer), des »Marginalisierten« (Park) oder des »etablierten Außenseiters« (Elias) betonen? Welche Rolle spielte das in der Tora, der Mischna und dem Talmud bewahrte Erbe spezifisch jüdischen Rechtsdenkens, religionsgesetzliche Traditionen, die oft in ein säkulares Idiom übersetzt wurden und auch das Leben von gottlosen Juden prägten?

Acknowledgements
The conference is generously supported by the lawyers Dr. Nicolaus-Jürgen and Dr. Christiane Weickart (Frankfurt-Zurich-San Diego).

Registration
Advance registration is required before May 3: Sabine Sänger, Forschungskolleg Humanwissenschaften, Email: s.saenger@forschungskolleg-humanwissenschaften.de, Tel.: 06172 / 13977-12.

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