Podiumsdiskussion
rnLebhafter Auftakt zum »Digitalen Selbst«
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Um die Frage »Wer sind wir im digitalen Netz?« ging es bei einer prominent besetzten Podiumsdiskussion im großen Vortragsraum des Forschungskollegs, der mit rund 200 Zuhörern bis auf den letzten Platz gefüllt war. Die Befunde der Diskutanten bewegten sich vor allem zwischen zwei Polen: Zum einen könne man, so hieß es, im Internet verschiedene, auch spielerische und selbstbestimmte Identitäten annehmen. Zum anderen wurde darauf hingewiesen, dass auch der Internetnutzer eine Person sei, deren Daten nicht unbefugt weitergeben werden dürften. Einigkeit bestand in dem Umstand, dass eine Unterscheidung zwischen privat und öffentlich zunehmend schwerer wird und Begriffe wie Person und Identität im Online-Zeitalter wohl neu definiert werden müssen.

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Die Teilnehmer – Klaus Günther (Moderation), Constanze Kurz (Informatikerin), Kathrin Passig (Schriftstellerin), Hartmut Rosa (Soziologe), Spiros Simitis (Jurist) ‒ näherten sich dem Thema von unterschiedlichen Perspektiven: Welche Chancen bieten die neuen Formen der Identitätskonstruktion, die im Netz möglich sind? Was heißt eigentlich noch »privat«, wenn alle persönlichen Daten digital erfasst werden? Ist die informationelle Selbstbestimmung der Bürger durch die Datenerfassung bedroht? Muss das Internet ausschließlich als subtiles Instrument der Werbung kritisiert werden? Ist es ein Medium, das die weltweite Demokratisierung vorantreibt oder vielmehr eines, das die Macht totalitärer Regimes festigt (»Staatstrojaner«)?

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Die Veranstaltung bildete den Auftakt eines Forschungsschwerpunktes zum »Digitalen Selbst«, der 2012 am Forschungskolleg Humanwissenschaften durchgeführt und von der Johanna Quandt Universitäts-Stiftung gefördertrnwird. Unter der Überschrift »Vorerst verfehlt« berichtete das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (18.1.2012, S. 31) über die Veranstaltung am Forschungskolleg Humanwissenschaften. Die Zeitung kritisiert, dass die benannten Fragen zwar angesprochen, nicht aber vertieft wurden; insbesondere zentrale medien- und literaturtheoretische Fragen seien unzureichend behandelt worden. Das zukünftige Forschungsprogramm des Schwerpunkts am Forschungskolleg hat diese und viele weitere Fragen auf seiner Agenda.

(FKH - 19.01.2012)
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