Call for Papers
Komplexitätsforschung – Beiträge der Geschichtswissenschaft.
Workshop, Mittwoch, 5. Juli, bis Donnerstag, 6. Juli 2017, Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität, Bad Homburg.

Über den Workshop
Am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt a. M. hat 2017 die Pilotphase eines interdisziplinären Forschungsprojektes begonnen. Dieses hat zum Ziel, den Umgang mit „Komplexität“ und die Verwendung dieses Begriffs in Wissenschaft und Gesellschaft aus einer fächerübergreifenden Perspektive zu untersuchen. Dies wiederum zielt darauf ab, zu einer interdisziplinären Klärung der unterschiedlichen existierenden Konzepte von Komplexität und deren theoretischer Begründung beizutragen.

Die Geschichtswissenschaft kann hierzu aus mindestens vier Blickwinkeln einen Beitrag leisten, die Gegenstand eines Workshops am Forschungskolleg Humanwissenschaften sein sollen: Aus wissenschaftshistorischer Perspektive lässt sich der analytische Umgang mit Komplexität in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen ausgehend von Biologie und Mathematik über Soziologie und Politikwissenschaft hin zu einer breiteren Anwendung der darin entwickelten Konzepte von Komplexität auf gesellschaftliche Problemstellungen untersuchen. Dabei handelt es sich sozusagen um die Forschungsgeschichte des expliziten Umgangs mit dem Begriff und den Konzepten von Komplexität. Ferner können historische Fallbeispiele Aufschluss über den – auch impliziten – Umgang mit Komplexität sowie Strategien der Komplexitätsreduktion in den verschiedensten Bereichen des Lebens geben. Nicht zuletzt kann sich der Frage der Komplexität im Kontext der Historiographie genähert werden. Inwiefern macht es Sinn, sich mit der mutmaßlichen Komplexität geschichtswissenschaftlicher Kategorien wie Struktur und Ereignis oder gar der Zeitlichkeit auseinanderzusetzen? Inwiefern bedarf es einer Reflexion der Übertragung der von nicht-linearen Dynamiken gesteuerten Geschichte in eine chronologische Erzählung und der Postulierung historischer Kausalität, wie sie Jaques Revel mit Rückgriff auf den Wissenschaftshistoriker und -philosophen George A. Reisch andeutet? Viertens wäre zu fragen, inwiefern die Wirtschaftsgeschichte eine Sonderstellung einnimmt. Sie operiert – so die hier grundgelegte Hypothese – häufiger als andere geschichtswissenschaftliche Disziplinen mit dem Begriff der Komplexität. Ist hier eine Analogie zu Begriffsgebrauch und Konzept von Komplexität etwa in der Wirtschaftswissenschaft zu beobachten?

Bitte senden Sie für den Workshop einen Themenvorschlag für einen Vortrag von 20 bis 30 Minuten inklusive eines kurzen Abstracts – unter Angabe des entsprechenden Panels oder Vorschlag eines weiteren Panels – bis zum 1.6. per E-Mail an die Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Komplexitäts-Kollegs im Forschungskolleg Humanwissenschaften, Elinor Schweighöfer (schweighoefer@forschungskolleg-humanwissenschaften.de)

Ablaufplan:

Begrüßung, Kontextualisierung und Einführung

Begriff und Konzept von Komplexität
Matthias Lutz-Bachmann (Frankfurt am Main / Bad Homburg)

Komplexität und Geschichtswissenschaft – Perspektiven und Fragen
Ellinor Schweighöfer (Bad Homburg)

Panel 1: Forschungs- und wissenschaftsgeschichtliche Perspektiven

Panel 2: Komplexität als historiographisches Problem?

Panel 3: Komplexitätsbegriff und -konzept in der Wirtschaftsgeschichte

Panel 4: Strategien des Umgangs mit Komplexität von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart

Panel 5: Politikhistorische Perspektiven – handlungsleitendes Potential von Komplexitätsreduktion

Abschlussdiskussion
Die interdisziplinäre Anschlussfähigkeit von Begriff und Konzept der Komplexität vor dem Hintergrund der geschichtswissenschaftlichen Forschung

Kontakt:
Elinor Schweighöfer,
E-Mail: schweighoefer@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Tel.: 06172 / 13977-14

(FKH - 15.05.2017)
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