Das Forschungskolleg Humanwissenschaften: Veranstaltungen

Mittwoch, 02.06.2021, 19:00 Uhr
Ort: Zoom meeting

Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität und Institut franco-allemand/IFRA in Frankfurt am Main
Vortragsreihe »Perspektiven der Sozialdemokratie in Europa«

Geoffrey Evans (University of Oxford)
»The British Case: Labour, Structural Change and the Cost of Realignment«

Video
Zur Aufnahme der Veranstaltung geht es hier.

Der Vortrag (in englischer Sprache)
The story of the British Labour Party is not a simple trajectory of decline. In 2017 the Labour vote was higher than in any election since 1997. Even in the »disastrous« 2019 election, Labour won more votes than in its last electoral victory in 2005. In the longer-term also there is no clear trend other than, perhaps, the rise and fall of the Liberal-Democrats. Recently, however, there has been a noticeable difference between the proportion of votes and the proportion of constituencies won by Labour. In part, this discrepancy results from the social realignment of the vote, represented and consolidated around the Brexit Referendum. The ideological convergence initiated by Blair’s Labour Party had three consequences: winning elections, losing a substantial body of traditional working class Labour voters, and opening up the opportunity for a switch from the politics of economic distribution to one concerning identity and values. In response, the Conservatives have successfully aligned the cultural right, whereas the cultural left remains divided between Labour and the Liberal Democrats. The prospects for Labour will in part depend on whether they can re-emphasise redistribution, on which their potential constituency is typically aligned, or whether values and identity further splinter their divided support base.

Der Referent
Geoffrey Evans, FBA (Fellow of the British Academy) ist Official Fellow in Politics, Nuffield College, und Professor für Politische Soziologie an der Universität Oxford. Seine Forschungsinteressen richten sich insbesondere auf Probleme sozialer und politischer cleavages und politischer Repräsentation sowie auf die Zusammenhänge von Perzeptionen und Werten der Wähler und ihrem Wahlverhalten. Er hat zahlreiche Forschungsprojekte mit grossdimensionierten Umfragen in West- und Osteuropa geleitet, darunter die laufende British Election Study (BSE), und sieben Bücher und über 150 Artikel und Buchkapitel veröffentlicht. Seine neuesten Bücher sind The New Politics of Class: The Political Exclusion of the British Working Class (mit James Tilley, 2017), Brexit and British Politics (mit Anand Menon, 2017) und Electoral Shocks: The Volatile Voter in a Turbulent World (mit Mitgliedern der BES-Studie, 2020).

Anmeldung und Teilnahme
Bitte melden Sie sich an unter anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de, damit wir Ihnen vorab die Zugangsdaten für die Online-Veranstaltung schicken können.

Die Vortragsreihe: »Perspektiven der Sozialdemokratie in Europa«

In ganz Europa verlieren die sozialdemokratischen und die demokratischen sozialistischen Parteien seit einigen Jahren auf dramatische Weise an Zustimmung bei den Wählern. Zugleich konnten in vielen Ländern neue politische Bewegungen, häufig rechtspopulistische Parteien, große Stimmengewinne erzielen. Diese Entwicklung hat in jedem Land unterschiedliche historische, kulturelle, gesellschaftliche und politische Gründe. Dennoch liegen ihr auch gemeinsame oder ähnliche Ursachen und übergreifende Trends zugrunde.

Die Vortragsreihe analysiert in einer vergleichenden Perspektive die Gründe, die zu diesen Entwicklungen geführt haben. Sie wird auch der Frage nachgehen, ob insbesondere das transnationale Zusammenwirken innerhalb der Europäischen Union für die Sozialdemokratie die Chance bietet, zu einer neuen Rolle und Stärke zu gelangen. Angesichts der aktuellen Herausforderungen der parlamentarischen Demokratie scheint diese Frage für die anderen demokratischen Parteien und Bewegungen in Europa ebenfalls von großer Bedeutung zu sein.

Die Vortragsreihe wird im Sommersemester 2021 den Blick auf die Entwicklungen in weiteren europäischen Ländern und Regionen richten.

Programm (jeweils mittwochs um 19:00 Uhr, im Forschungskolleg Humanwissenschaften und/oder online)

08.07.2020 Franz Voves, ehem. Landeshauptmann der Steiermark:

»Wohin geht die Europäische Sozialdemokratie?«

21.10.2020 Sigrid Roßteutscher, Goethe-Universität:

»Warum nicht alle SPD wählen (obwohl sie es könnten). Wählerentwicklung und soziale Bindungskraft der Sozialdemokratie seit 1949«

04.11.2020 Hans-Jürgen Puhle, Goethe-Universität:

»Was kommt nach den ›Volksparteien‹? Zum Strukturwandel von Parteien, Öffentlichkeit und Demokratie«

25.11.2020 Wolfgang Schroeder, Universität Kassel und WZB, Berlin:

»Was ist noch übrig von der alten SPD? Eine Post-Arbeiterpartei sucht ihren Platz im Parteienwettbewerb«

16.12.2020 Gérard Grunberg, Sciences Po und CNRS, Paris:

»Der Zusammenbruch des französischen Sozialismus: strukturelle und konjunkturelle Ursachen« (englisch)

03.02.2021 Wolfgang Merkel, Humboldt-Universität zu Berlin und WZB, Berlin:

»Varieties of Decline: Ende der Sozialdemokratie?«

21.04.2021 Roman Krakovsky, Université de Genève:

»Existential fears and illiberal movements in Central Europe«

12.05.2021 André Freire, Instituto Universitário de Lisboa:

»The socialist parties in Iberia, before and after the Great Recession, with some insights from Greece and Italy«

02.06.2021 Geoffrey Evans, Oxford University:

»The British Case: Labour, Structural Change and the Cost of Realignment«

16.06.2021 Yohann Aucante, EHESS Paris:

»Scandinavian social democracy at the crossroad. What's left of the Left?«

Die Reihe wird wissenschaftlich geleitet von

Matthias Lutz-Bachmann
Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften, Professor für Philosophie, Goethe-Universität

Pierre Monnet
Leiter des Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et Sociales (IFRA), Studiendirektor an der EHESS in Paris, Professor für Mittelalterliche Geschichte, Goethe-Universität

Hans-Jürgen Puhle
Professor em. für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Vergleichende Analyse liberaldemokratischer Systeme und Demokratietheorie, Goethe-Universität

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