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Das Forschungskolleg Humanwissenschaften: Projekte

»Reconfiguring American Politics«
November 2010
Mai 2011

Im Rahmen des Schweickart-Fellowship-Programms, das 2009 mit Vorträgen und Seminaren zur internationalen Entwicklungszusammenarbeit am Forschungskolleg begonnen hatte, startete im November 2010 eine weitere Vortragsreihe zum Thema »Reconfiguring American Politics«. Die Schweickart-Fellowships, die vom Forschungskolleg gemeinsam mit der Herbert Quandt-Stiftung und dem Stifterverband für die deutsche Wissenschaft durchgeführt werden, sollen den transatlantischen wissenschaftlichen Austausch zwischen den USA und Deutschland ausbauen und intensivieren. Die Beiträge zum Thema »Reconfiguring American Politics« ergänzen das Grundanliegen der Fellowships um einen wesentlichen inhaltlichen Blick auf die Vereinigten Staaten.

Öffentlicher Vortrag
Bruce Ackerman
»The Decline and Fall of the American Republic«
Montag, 22. November 2010, 18.00 Uhr

Bruce Ackerman, Sterling Professor of Law and Political Science an der Yale University, eröffnete am 22. November 2010 die neue, englischsprachige Reihe. Der US-Wissenschaftler, Autor zahlreicher und viel beachteter Publikationen mit großem Einfluss auf die politische Philosophie, das Verfassungsrecht und die öffentliche Politik sprach in Bad Homburg im Rahmen des Schweickart-Fellowship-Programms sowie auf Einladung des Exzellenzclusters »Die Herausbildung normativer Ordnungen«. In seinem Vortrag plädierte Professor Ackerman für eine neue verfassungsrechtliche Debatte in den USA. Er erläuterte seine These, wonach sich die amerikanische Präsidentschaft über Jahrzehnte zu einer potenziellen Plattform für politischen Extremismus und Rechtlosigkeit gewandelt habe. Die Watergate-Affäre, die Iran-Contra-Affäre und der so genannte Kampf gegen den Terror seien dabei nur Symptome für tiefer liegende Unzulänglichkeiten. Man solle sich – so Ackerman ? nicht täuschen lassen: Zwar stehe gerade Barack Obama für eine Politik der Mitte und der Internationalität. Diese Ausrichtung werde für die Präsidentschaften des 21. Jahrhunderts jedoch nicht selbstverständlich sein. Bruce Ackerman sah vor allem in der aktuellen politischen Lage in den USA die Möglichkeit, neue Weichen zu stellen und den strukturellen Defiziten des Amtes entgegenzuwirken. Die Frage sei: Wird Amerika die Chance ergreifen und die notwendigen Reformen einleiten?

Öffentlicher Vortrag und öffentliches Seminar
Owen Fiss
»Law and Terrorism«
Vortrag: Mittwoch, 4.5. 2011, 18.00 Uhr
Seminar: Donnerstag, 5.5.2011, 11.00 Uhr

Owen Fiss wird als nächster Schweickart-Fellow in Bad Homburg zu Gast sein. Am 4. Mai 2011 spricht er zum Thema »Law and Terrorism«. Im Anschluss an seinen Vortrag diskutiert er mit Harald Müller, Professor für Politikwissenschaft an der Goethe-Universität und Geschäftsführender Vorstand der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung, und mit Kollegsdirektor Professor Spiros Simitis über seine Thesen. Ein vertiefendes Seminar findet am darauffolgenden Tag ebenfalls in den Räumen des Forschungskollegs statt.

Owen Fiss ist Sterling Professor of Law an der Yale University. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Dartmouth, Oxford und Harvard arbeitete er im Büro von Thurgood Marshall, Richter am United States Court of Appeals, und später für Richter Wiliam J. Brennan Jr. Owen Fiss war weiterhin Mitarbeiter in der Abteilung für Civil Rights des Justizministeriums. Vor seiner Berufung an die Yale University lehrte er an der University of Chicago. Seine Vorlesungen in Yale umfassen das Verfahrensrecht, die Rechtstheorie und das Verfassungsrecht. Seine jüngsten Veröffentlichungen in diesen Themenbereichen sind: Troubled Beginnings of the Modern State, Liberalism Divided, The Irony of Free Speech, A Community of Equals, A Way Out/America’s Ghettos and the Legacy of Racism, Adjudication and its Alternatives (with Judith Resnik), The Law as it Could Be.

Zum Vortrag
Der Kampf gegen den Terrorismus nach dem 11. September 2001 hat entscheidende Auswirkungen auf die politische Kultur und das Recht der Vereinigten Staaten. In seinem Vortrag legt Owen Fiss den Fokus auf Entwicklungen, durch die er die Freiheit des Einzelnen bedroht sieht, auf welche die Amerikaner lange stolz gewesen seien. Fiss geht vor allem auf eine aktuelle Entscheidung des Supreme Court ein, wonach der Kongress auch weiterhin die politische Unterstützung terroristischer Organisationen kriminalisieren darf. Nach Ansicht des führenden US-amerikanischen Verfassungsrechtlers resultiert aus dieser Entscheidung die große Gefahr, dass demokratische Debatten in den Vereinigten Staaten unterdrückt werden. Gleichzeitig mache die Entscheidung deutlich, dass die Bedrohung der Freiheit in Zeiten des Terrorismus nicht nur in der Politik des Präsidenten Bush ihre Ursache habe, sondern auch in einer Fortführung durch Präsident Obama, der dabei von Institutionen wie dem Supreme Court unterstützt werde.

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