Ein Kurzportrait
Gustavo Leyva: Philosophieprofessor aus Mexiko

Im Rahmen seines zweiwöchigen Praktikums am Forschungskolleg Humanwissenschaften interviewte Felix Machui, Schüler im benachbarten Kaiserin-Friedrich-Gymnasium, Gustavo Leyva, Professor für Philosophie an der Universidad Autónoma Metropolitana. Leyva ist im akademischen Jahr 2019/20 Gastwissenschaftler am Kolleg.


Unmittelbar nach der Schule, im Alter von 18 Jahren, begann Gustavo Leyva mit dem Studium der Philosophie in Mexiko; ein Schullehrer hatte sein Interesse an dem Fach geweckt. Besonders faszinierte ihn die deutsche Philosophie, das Denken Immanuel Kants, Hegels, Nietzsches und auch der Kritischen Theorie des 20. Jahrhunderts. Natürlich lernte er auch deutsch, sodass er die schwierigen Texte zumindest in Auszügen im Original lesen konnte. Parallel zum Studium musste er durch verschiedene Jobs Geld verdienen, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Gegen Ende des Studiums bewarb Leyva sich erfolgreich um ein Humboldt-Stipendium, das es fortgeschrittenen Studierenden aus dem Ausland ermöglicht, für ein Jahr nach Deutschland zu kommen. So kam er 1991 an die Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Das war ein großes Glück für ihn: Nicht nur traf er in Tübingen auf andere Stipendiaten und Studierende, die ebenso wie er mit Begeisterung über Philosophie diskutierten, er hatte auch die Möglichkeit, in Frankfurt an Seminaren über deutsche Philosophie teilzunehmen. Seine Doktorarbeit schrieb er bei dem Tübinger Professor Rüdiger Bubner über das Buch von Immanuel Kant mit dem Titel Die Kritik der Urteilskraft. Zurück in Mexiko wurde er Professor für Philosophie an der Universidad Autónoma Metropolitana in Mexiko-Stadt. Er unterrichtet viele Studierende, und vor allem hat er dazu beigetragen, die deutsche Philosophie in Mexiko bekannt zu machen. Es ist nicht verwunderlich, dass er immer wieder gerne nach Deutschland kommt. Gegenwärtig verbringt er ein dreiviertel Jahr mit seiner Frau Miriam Madureira, die ebenfalls Philosophin ist, und seinem Sohn Paulo am Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg und an der Goethe-Universität in Frankfurt. Paolo besucht die neunte Klasse des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums und lernt jetzt deutsch. Mriam schreibt an einem Buch über Hegel, und Gustavo über Jürgen Habermas.
(FKH - 31.01.2020)
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