10 Jahre Forschungskolleg Humanwissenschaften
Das Forschungskolleg Humanwissenschaften feiert Geburtstag − und startet mit neuen Programmen in die zweite Dekade

Das Forschungskolleg Humanwissenschaften feiert Geburtstag: Vor 10 Jahren, am 10. Oktober 2006, unterzeichneten die Frankfurter Goethe-Universität und die Bad Homburger Werner Reimers Stiftung den Kooperationsvertrag zur Gründung des Forschungskollegs Humanwissenschaften auf dem Gelände der Stiftung. Pioniere der ersten Jahre, in denen das Kolleg als Institute for Advanced Studies in the Humanities der Universität aufgebaut wurde, waren der Gründungsdirektor, der ehem. Hessische Datenschutzbeauftragte Spiros Simitis, der ehem. Vorstand der Werner Reimers Stiftung Wolfgang Assmann und Ingrid Rudolph, die Geschäftsführerin des Kollegs. Inzwischen ist der Stab an den Philosophen Matthias Lutz-Bachmann, der seit 2012 Wissenschaftlicher Direktor des Kollegs ist, sowie an die Geschäftsführerin Iris Helene Koban und den Stiftungsvorstand Albrecht Graf von Kalnein übergegangen.



Der Vorstand des Forschungskollegs Humanwissenschaften feiert den 10. Geburtstag des Kollegs: Alexander W. Hetjes, Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg; Matthias Lutz-Bachmann, wissenschaftl. Direktor; Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität; Ulrich Krebs, Landrat des Hochtaunuskreises; Albrecht Graf von Kalnein, Vorstand der Werner Reimers Stiftung; Iris Helene Koban, Geschäftsführerin (von li nach re). Foto: Stefanie Wetzel

Die Anfangsjahre galten vor allem dem Aufbau eines Fellowprogramms. Auf Einladung großer Forschungszentren der Universität (u.a. des Exzellenzclusters »Die Herausbildung normativer Ordnungen«, der DFG-Kollegforschergruppe »Justitia Amplificata« und des Graduiertenkollegs »Theologie als Wissenschaft«) waren seither über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt und aus verschiedenen Disziplinen zu Gast am Kolleg in Bad Homburg. In produktiver Nähe und räumlicher Distanz zur Universität finden die Gäste am Kolleg eine Umgebung und einen Freiraum vor, in der sie ihre jeweiligen Forschungsprojekte voranbringen können. Gleichzeitig sind sie durch die Teilnahme an Kolloquien und Konferenzen in die universitäre Forschung eingebunden, sodass Studierende wie auch Lehrende und Forschende der Universität in ein direktes Gespräch mit ihnen treten können. Das überaus erfolgreiche Fellowprogramm wird, so Matthias Lutz-Bachmann, in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden.

Im Zuge seiner Weiterentwicklung schuf das Kolleg einen Raum, in dem neue Forschungsprojekte entwickelt und realisiert werden können. 2014 etwa nahm das »Historische Kolleg« im Forschungskolleg Humanwissenschaften seine Arbeit auf, um mit jährlich wechselnden Schwerpunkten aus historischer Distanz aktuelle Probleme zu erforschen − zuletzt die unterschiedliche Entwicklung des Kapitalismus in Ost und West, aktuell die Verzahnung von Politik und Religion ab der Reformation im 16. Jahrhundert. 2017 startet das »Goethe Fellowship Programm«: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität werden am Kolleg die Möglichkeit erhalten, für die Dauer von bis zu vier Jahren außergewöhnliche, möglichst interdisziplinäre und internationale Projekte zu entwickeln und durchzuführen.

Die Brücke von der Wissenschaft in die Öffentlichkeit baut das Kolleg durch verschiedene Veranstaltungsformate. Etabliert hat sich seit 2014 die Vortragsreihe »EuropaDialoge/Dialogues d’Europe«, in der Experten aus Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft ihre jeweilige Sicht auf Europa zur Diskussion stellen. Neu ist die Veranstaltungsreihe »Das Forschungskolleg Humanwissenschaften stellt vor …«. Präsentiert werden jeweils ein Wissenschaftler der Universität und dessen jüngste Publikation. Beginnen wird die Reihe am 22. November mit der Ethnologin Susanne Schröter und der Vorstellung ihres Buches Gott näher als der eigenen Halsschlagader. Fromme Muslime in Deutschland (Campus 2016).

Die Grundfinanzierung der Kollegsinfrastruktur wird zu zwei Dritteln durch die Universität und zu einem Drittel durch die Werner Reimers Stiftung gewährleistet. Für die Realisierung des inhaltlichen Programms des Kollegs bedarf es aber weiterer Gelder. Diese kommen aus den an der Universität angesiedelten Drittmttel-Projekten, aus privaten Zuwendungen und durch Gelder, die das Kolleg selbst durch die Vermietung seiner Veranstaltungsräume für Konferenzen sowie der Wohnungen im Gästehaus auf dem Kollegsgelände einnimmt.

Anlässlich der Pressekonferenz zum zehnjährigen Geburtstag des Kollegs betonte die Universitätspräsidentin Birgitta Wolff die Bedeutung des Forschungskollegs Humanwissenschaften für die universitäre Forschung. Eben deshalb unterstützt die Universität das neue »Goethe Fellowship Programm«: »Mit dem Goethe Fellowship Programm schafft die Goethe-Uni Freiräume für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität, auch außergewöhnliche Projekte in Angriff zu nehmen und zu realisieren.«

(FKH - 12.10.2016)
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