Zum Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft
Podiumsgespräch mit der Hessischen Wissenschaftsministerin Angela Dorn

Im Februar 2023 besuchte die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn das Forschungskolleg Humanwissenschaften. Dort nahm sie an einer Podiumsdiskussion teil, in der es um das Verhältnis von humanwissenschaftlicher Forschung und Gesellschaft ging. Zu Beginn des Abends skizzierten der Direktor des Forschungskollegs Matthias Lutz-Bachmann und die Geschäftsführerin Iris Koban die besonderen Aufgaben des Forschungskollegs als eines »Institute for Advanced Studies« der Goethe-Universität im Verbund mit den Spitzenforschungsinstituten der Wissenschaftsregion Frankfurt-Rhein-Main.


Von links: Matthias Lutz-Bachmann, Gunther Hellmann, Angela Dorn (Foto: privat)

Drei Beispiele für die Forschungsprojekte, die am Forschungskolleg verfolgt werden
Drei Goethe-Fellows stellten in diesem Gespräch mit Ministerin Dorn ihre Forschungsprojekte vor: Der Politikwissenschaftler Gunther Hellmann präsentierte das von ihm und dem Amerikanisten Johannes Völz geleitete Projekt »Democratic Vistas«, das sich mit der Demokratie als (gefährdeter) Lebensform befasst. Mit dem jüngst gegründeten John McCloy Transtatlantic Forum hat es eine Gesprächsplattform eingerichtet, die die Öffentlichkeit zum Gespräch über aktuelle politische Themen einlädt.

Die Sinologin Zhiyi Yang arbeitet über den chinesischsprachigen Kulturraum der Gegenwart, in dem bemerkenswerterweise Motive der Klassik gezielt aufgegriffen werden. Sie möchte zum besseren Verständnis zwischen dem »chinesischen« und dem »westlichen« Kulturraum beitragen – nicht zuletzt mit der Frage, ob und wie sie voneinander lernen können. Für Yang ist die Zusammenarbeit mit Kolleg:innen aus Asien und Amerika besonders wichtig; sie bringt sie u. a. in der Vortragsreihe »Sinophone Classisicm« am Forschungskolleg zusammen.

Der Philosoph Darrel Moellendorf beschäftigt sich mit dem Klimawandel. Er knüpft an Ergebnisse naturwissenschaftlicher Forschung an, wonach der Klimawandel und seine Auswirkungen auf unseren Planeten dem Handeln des Menschen geschuldet sei. Deshalb geht es Moellendorf zufolge beim Klimawandel auch um philosophisch-normative Fragen: Was können wir tun, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten? Wer übernimmt die Verantwortung, wer trägt die Kosten, was heißt »Klimagerechtigkeit«? Worauf gründet sich die Hoffnung, dass der Planet »gerettet« werden kann?

Ein kleines Fazit
In der sich anschließenden Diskussion der Ministerin mit dem Publikum wurde deutlich: Die beispielhaft skizzierten Themen, die am Forschungskolleg Humanwissenschaften beforscht werden, sind von hoher gesellschaftlicher Relevanz und für die Politik von grundlegender Bedeutung. Darin liegt eine wichtige Aufgabe des Forschungskollegs Humanwissenschaften. Oft gelingt es der Wissenschaft jedoch nicht, im Gespräch mit der gesellschaftlichen Öffentlichkeit ihre Ergebnisse und Einsichten so zu vermitteln, dass hieraus Lernprozesse für alle Beteiligte resultieren. Daher muss es auch darum gehen, dass das Gespräch von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft an Orten wie dem Forschungskolleg auf Dauer gestellt wird. So ist es der Wunsch der Verantwortlichen am Forschungskolleg, dass diese Aufgabe des Kollegs in Zukunft auch durch die Landespolitik gewürdigt und finanziell unterstützt wird.

Kontakt
Iris Helene Koban (Geschäftsführerin des Forschungskollegs Humanwissenschaften)
i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Prof. Dr. Dr. Matthias Lutz-Bachmann (Wissenschaftl. Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften)
lutz-bachmann@em.uni-frankfurt.de

(FKH - 08.02.2023)
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